Eine Nikon FX Kameraausrüstung kann klein – und fein sein!

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Eine Nikon FX Kameraausrüstung kann klein – und fein sein!

Der Trend in der heutigen Fotografie mit Spiegelreflexkameras geht immer mehr in Richtung Gigantismus. Das Anforderungsprofil reicht von absoluter Lichtstärke über Zoomgeschwindigkeit bis hin zum Bildstabilisator – immer mehr liegt auch hier im Trend. Dabei bleiben oft Fragen unbeantwortet – z.B. ob man im Makrobereich einen Bildstabilisator braucht, der dann das Objektiv zum einem wahren Objektivgiganten werden lässt.

Ich werde immer wieder gefragt, was für Objektive eine optimale Nikon FX Kameraausrüstung haben soll. Mein erstes Kriterium ist die Frage nach der Qualität der Ausrüstung. Wie scharf muss es sein? Reicht sehr scharf oder muss es 56MP oder mehr sein? Reicht ein überragendes Nikon Objektiv oder muss es immer das Referenzobjektiv sein? Dazu kommt, dass einige Nikon Kameras, D200, D300, D700 oder Df, alle im Bereich von 10-16 MB,  mit den alten manuellen oder AF-D Objektiven so gut harmonisieren, dass perfekte und von der Bildschärfe überragende Fotos herauskommen.

Die Objektivwahl

Wenn es „ nur sehr scharf“ sein muss – ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen – dann steht uns das ganze Spektrum der sehr guten AI/AIS und AF/D Objektive zur Verfügung. Diese höchstwertig verarbeiteten Objektive – oft mit geringstem Kunststoffanteil – ziehen mich schon magisch an, wenn ich sie in der Hand halte.   

Danach ist zu klären: „Kann ich manuell scharfstellen oder brauche ich einen gut funktionierenden Autofokus?“

Der Nikon Autofokus D Bereich bietet eine ganze Anzahl von überdurchschnittlich guten AF Objektiven an: 20mm AF 2.8, 35-70mm AF 2.8, 180mm AF 2.8, 50mm AF 1.8 und das 80-200mm AF 2.8 wären hier zu nennen. Kann ich manuell scharfstellen, sind zwei absolute Highlights der Objektivbaukunst – auch heute im Schärfebereich nicht übertroffen – im Sortiment: das 105mm 2.5 AIS und das 135mm 2.8 AIS. Beide Objektive gehören an einer D700 oder Df zum schärfsten, was man nutzen kann.

Nikon Nikkor 135mm 2.8 AIS
                                           Nikon Nikkor 135mm 2.8 AIS

 

Nikon Nikkor 105mm 2.5 AIS
                                         Nikon Nikkor 105mm 2.5 AIS

Gehen wir davon aus, dass die Objektivwahl deshalb in diesem Bereich der AI/AIS und AF-D Objektive stattfinden wird, wäre auch dem finanziellen Aspekt Rechnung getragen. Für einen Bruchteil der heutigen Kaufpreise bekommt man einen Brennweitenbereich von Extremweitwinkel (16mm) bis Telebereich (200mm) mit herausragender Bildschärfe. Der entscheidende Gesichtspunkt ist nun die Entscheidung – wie klein soll klein sein?

Die FX Kamera

Damit wären wir bei der Kamera: Ich bin ein Fan von Extremweitwinkel Objektiven. Damit muss ich, um in den Bereich von 16mm – 20mm zu kommen, bei dem genannten Objektivbereich AI/AIS bis AF-D ein FX Gehäuse nutzen.

Die alten Objektive verhalten sich an den digitalen Kameras sehr unterschiedlich – wie im Internet festzustellen ist, gelingen mit der Nikon D700 (12,1MP), der D750 (24,3MP) und der DF (16,2MP),  brillante Fotos. Die D700 und die D750 sind vom Gehäuse gleich groß und liegen bei 600€ und 1000€. Die nostalgisch an die Nikon F3HP angelehnte Nikon Df ist das kleinste FX Gehäuse – kostet aber gebraucht um die 1200 €. Hier ist jeder selbst gefragt – spare ich noch etwas auf die teure Df Kamera, oder reicht eine gut erhaltene D700?

Meine Entscheidung ging in Richtung Nikon Df – wenn schon klein – dann möglichst klein. Und die Kamera ist bis 6400 ISO rauscharm – da kann man auch mal auf eine Blende beim Objektiv verzichten.

Nikon Df
                             Nikon Df  – hier mit 100mm Serie E Objektiv

Die weiteren entscheidenden Kriterien sind aber zum Teil so gegenläufig, dass man nicht alle unter einen Hut bekommt. Deshalb möchte ich hier eine Kameraausrüstung vorstellen, die unter folgenden Kriterien zusammengestellt wurde.

Meine Nikon FX Kameraausrüstung:

  • Da nur Nikon Produkte in Frage kommen, wären zwei Objektive – das 20mm und das 16mm Objektiv im Extremweitwinkelbereich zu nennen.
  • Meine Ausrüstung soll auf 3 Objektive begrenzt bleiben, damit die Objektive mit Kamera in eine kleine, flugtaugliche Fototasche passen.
  • Ich möchte das überragende manuelle 135mm 2.8 AIS Nikkor  als Teleobjektiv mitnehmen.
  • Der Telebereich zwischen 16mm und 135mm soll möglichst hochwertig gefüllt werden.

Ich bin eigentlich ein Fan von Nikon AIS Festbrennweiten mit herausragender Bildleistung – besonders bei einer Nikon FX Kameraausrüstung. Aber reduziern auf das Wesentliche bedeutet in sehr guten Alternativen denken.

Fangen wir mit dem letzten Kriterium an:

Eine höchstwertige Alternative ist deshalb für mich das Nikon Nikkor 35-70mm AF 2.8 D Objektiv. Es wurde von 1992 bis 2007 hergestellt und war bei vielen professionellen Fotografen damals die erste Wahl. Allerdings wird der Brennweitenbereich von vielen als zu begrenzt abgetan. Auch kommt das Objektiv nicht ganz an die herausragenden Leistungen des 24-70mm VR Nikkors heran – aber es ist auch nur ein Hauch davon entfernt. Die Bildschärfe ist im Bereich von 35- 60mm überragend – danach fällt es im Randbereich minimal ab. Ab Blendenöffnung f 4.0 ist es aber auch hier extrem scharf. Die Farbgebung entspricht der Charakteristik der damaligen Zeit – etwas weichere Übergänge und eine nicht so starke Farbgebung – aber nichts, was man nicht dem eigenen Geschmack mit einem Fotobearbeitungsprogramm angleichen könnte.

35mm Brennweite

Die Beispielbilder zeigen eine für mich wunderbar perfekte Farbgebung. Da Portraits oft mit 35mm Brennweite fotografiert werden, beginnt für mich deshalb der Brennweitenbereich optimal. Auch für Architekturaufnahmen ist die Brennweite – siehe die Decke des Bahnhofs – oft ausreichend.

London Decke Nikon 35-70mm 2.8 AF-D
                          London Decke Nikon 35-70mm 2.8 AF-D

Nikon 35-70mm 2.8 AF-D
Nikon 35-70mm 2.8 AF-D

Welches Extremweitwinkel?

Hier entscheide ich – da ich beide Nikkore besitze – oft nach dem geplanten Fotobereich. Da wir in London in der Royal Albert Hall ein Konzert hören würden, war mir jeder mm Brennweite für die Innenaufnahmen wichtig. Deshalb kam das Nikon Nikkor 16mm AF 2.8 D Objektiv in die Tasche. Die runden Formen der Royal Albert Hall kommen der optischen Besonderheit des 16mm Objektivs sehr entgegen.  Bei solchen Aufnahmen werden die gekrümmten Linien nicht nachbearbeitet.

London Royal Albert Hall Nikon 16mm AF-D
                          London Royal Albert Hall Nikon 16mm AF-D

Viele andere Fotosituationen können aber am PC nachbearbeitet werden. Dadurch sind vielfältige Architekturaufnahmen möglich.  Und die Lücke im Bereich von 16mm bis 35mm ist so groß, dass man sehr unterschiedliche Perspektiven erstellen kann und jede dieser beiden  Brennweiten interessant wirkt.

Wenn ich aber in den Urlaub fahre, zu Freunden oder einfach so durch die Gegend und für alle Eventualitäten gerüstet sein möchte, dann nehme ich das 20mm Objektiv als Standardweitwinkel mit. Damit kann ich ohne gekrümmte Linien fotografieren und selbst Portraits sind sehr gut machbar. Außerdem entsprechen sich beide 20mm Versionen – AF und manuell sind vom Linsenaufbau und der Berechnung identisch.

                                        

Nikon Nikkor 20mm 2.8 AIS
Nikon Nikkor 20mm 2.8 AIS

Nikon 20mm 2.8 D AF
Nikon 20mm 2.8 D AF

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Auswahl ist die hohe  Lichtstärke von 2.8  aller Objektive. Dadurch sind alle Objektive auch bei Dunkelheit mit der Nikon Df ohne Blitz zu nutzen. Das 135mm Nikkor 2.8 AIS gehört immer noch zu den schärfsten Objektiven, die Nikon je gebaut hat.

Nikon Nikkor 135mm 2.8 AIS ISO 100 1/640/f2.8
                           Nikon Nikkor 135mm 2.8 AIS  ISO 100 1/640/f2.8

Die Brennweite eröffnet Bildsituationen, um auf Distanz Menschen fotografieren, Architekturdetails hervorheben  oder klassische Teleaufnahmen umsetzen zu können.

Nikon Nikkor 135mm 2.8 AIS
Nikon Nikkor 135mm 2.8 AIS

FAZIT:

Jedes der genannten Objektive kann für um die 300€ sehr gut erhalten erworben werden. Mit der D700 und den Nikon Nikkoren 20mm, 35-70mm 2.8D und 135mm AIS 2.8 würde man bei einer Nikon FX Kameraausrüstung bei 1500€ liegen – mit der Nikon Df bei ca. 2000€. Man ist dann Besitzer einer semiprofessionellen Ausrüstung von höchster Qualität, die viele (für mich fast alle) Fotosituationen abdeckt und in eine sehr kleine, gut zu tragende Fototasche passt. Mit dem Zoom Objektiv hätte ich sogar ein Immerdrauf dabei, wenn ich keinen Objektivwechsel durchführen möchte. Als erste Ergänzung passt in jede fast volle kleine Fototasche das 50mm 1.8 Pancake AIS oder das 50mm 1.8 AF-D. Beide Objektive sind vom Linsenaufbau und der Berechnung baugleich.

Nikon 50mm 1.8 D AF
Nikon 50mm 1.8 D AF

Nikon 50mm Pancake 1.8 AIS
Nikon 50mm Pancake 1.8 AIS

Damit hätte man ein lichtstarkes Portraitobjektiv mit absoluter Schärfegarantie – der DXO Mark-Wert liegt mit 50  nur einen Punkt hinter dem Referenzobjektiv von Sigma.

50mm1.8D-F2.8-ISO100-1600-Df-Aachen
50mm1.8D-F2.8-ISO100-1600-Df-Aachen

Es ist sogar möglich, ganz ohne Fototasche auszukommen. Wenn ich mit einer Jacke unterwegs bin, habe ich oft die beiden kleinen Objektiv (20mm und 135mm) in den Jackentaschen. Reduzierter geht es dann nicht mehr.

siehe auch die Beiträge zu den AIS Objektiven:

https://www.nikonanalog-harth.de/wie-gut-arbeiten-die-alten-nikon-ais-objektive-an-digitalen-kameras/

https://www.nikonanalog-harth.de/wie-gut-arbeiten-die-alten-nikon-ais-objektive-an-digitalen-kameras-teil-2/

Nikon FX Kameraausrüstung  –  Autor: Rüdiger Harth – Nikonanlog.de –  Nikon FX Kameraausrüstung

© Rüdiger Harth für Nikonanalog.de

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