Aller Anfang ist schwer …,
könnte man denken, wenn man sich mal in die Welt der analogen Fotografie hinein wagt.
Ich selber habe mir mit 16 Jahren den Traum einer eigenen ersten Kamera erfüllt – eine digitale Sony alpha6000. Über 100 Fokuspunkte musste sie haben, in wenigen Millisekunden Fokussieren, mindestens 10 Bilder die Sekunde schießen und spiegellos mit eingebautem Live View sein.
Ja, damit war es ja gar nicht anders möglich als nur perfekte Fotos zu machen. Kamera ausrichten, Auslöser berühren, 10 Bilder auf einmal gemacht und denken „Da wird schon ein gutes dabei sein, schließlich zählt ja das Motiv und die Kamera ist gut“. Bis dann die Ernüchterung kam: Nach dem Urlaub fängt man an sich durch die tausende von Bildern zu klicken. Dabei ärgert man sich über den falsch sitzenden Fokus oder muss sich zwischen zwei identisch aussehenden Bildern entscheiden, welches denn nun schärfer geworden ist. Genau das lässt mich die Freude am Fotografieren und an den Bildern verlieren.
In dem Film (https://de.wikipedia.org/wiki/Das_erstaunliche_Leben_des_Walter_Mitty) “The Secret Life of Walter Mitty” wurde mir dann genau das gezeigt, wonach ich gesucht habe… nicht nur die Nikon F3, sondern auch, was sie besser kann, als alle anderen Digitalkameras: Fotografieren. Und damit ist nicht der Prozess zwischen Bild und Kamera gemeint, sondern der Prozess zwischen Fotograf und seiner Umwelt durch die Kamera.
Aller Anfang ist schwer…,
wobei das Einzige, was beim Fotografieren mit der F3 schwerer ist, ihr Gewicht ist – mehr nicht. Und damit ist auch schon alles Negative gesagt. Analog zu fotografieren bringt zwar seine Einschränkungen mit sich, aber eben diese Einschränkungen geben mir persönlich den Bezug zu meinen Bildern wieder.
Die Nikon F3 schafft diesen Bezug in jedes einzelne Bild zu bringen – und das fängt beim Einlegen des Films schon an. Der Widerstand vom Mechanismus beim Öffnen der Kamera, das präzise klickende Geräusch beim Schließen, das Gefühl mit dem kugelgelagerten Transporthebel und das Geräusch, wenn er einrastet und der Vorhang gespannt ist. Wenn man dann den hellen Sucher ans Auge führt, um sorgsam die Blende und gegebenenfalls die Belichtungszeit einzustellen und scharf stellt, um letztendlich den Auslöser zu drücken, um dieses perfekte Geräusch zu hören und die Mechanik in der Kamera zu spüren.
Und dann ist es auch schon vorbei, das Bild ist gemacht und ob es was geworden ist oder nicht, erfährt man später. Nur das der Moment, in dem man sich für dieses eine Foto entschieden hat, für immer festgehalten ist. Wenn dann die Bilder endlich da sind und genau dieses eine Bild nicht perfekt scharf geworden ist oder nicht sauber belichtet ist, dann freue ich mich trotzdem über dieses Bild, da ich viel mehr mit diesem unperfekten Bild verbinde, als nur das, was zu sehen ist. Genau das macht den Unterschied aus.
Fazit: Aller Anfang ist schwer…,
Die Erwartungen, die ich an die F3 hatte, haben sich voll erfüllt. Die Erwartungen, die die F3 und der Film an mich haben werden sich wohl nie erfüllen, weil jedes Bild aufs neue ein wunderbares kleines Abenteuer ist. Um meinen Erfahrungsbericht mit einem Fazit zu beenden: Die analoge Welt der Fotografie wird durch die Nikon F3 greifbarer und erlebbarer gemacht als ich es mir je hätte wünschen können.
– Notizen zu Fotos:
Bild 1: Ein Bild, das ich einfach mal machen musste.
Bild 2: Die Schwierigkeit die Kamera gerade auszurichten, war mir neu. Trotzdem freue ich mich über das Bild, weil es ein spontaner Schnappschuss war und nicht in Ruhe aufgenommen.
Bild 3: Mit einem Schnittbildindikator kann es schon schwer sein, richtig zu fokussieren, gerade, wenn man keine geraden, vertikalen Linien hat. Aber dann sucht man sich andere Linien und dreht die Kamera zum Fokussieren entsprechend.
Bild 4: Wenn man keinen ausklappbaren Bildschirm hat, kann das Aufnehmen von solchen Motiven schon herausfordernd sein. Man sieht ja nicht jeden Tag, wie sich jemand (ich) in einem Park an eine Baumwurzel legt, um solch ein Bild zu machen.
Bild 5: Eine Aufnahme, die mir sehr Spaß gemacht hat, gerade in dieser Nähe muss man sich sehr genau und bewusst für die winzige Schärfeebene entscheiden.
Bild 6: Blende 8 und auf Unendlich gestellt, so einfach kann es auch gehen.
Autor: Robert Oelkers – Aller Anfang ist schwer… bei der analogen Schwarz-weiß Fotografie
© Rüdiger Harth für Nikonanalog.de
Hallo Nikon-Freunde,
ich habe in meinem Leben viele Kameramodelle besessen. Immer in der Hoffnung, dass ein anderes teureres Kameramodell bessere Bilder macht.
So ging es seit 1971, angefangen mit einer Pentax Spotmatic, die Kameramarken rauf und runter.
Schon seit einiger Zeit wollte ich die analoge Fotografie mal wieder ausprobieren. Zu meiner Konica Hexar von 1994 sollte es noch eine Spiegelreflex wegen des präziseren Suchers sein. An Nikon habe ich da noch nicht gedacht.
Eher schon an Olympus, da ich diese Kameramarke auch digital nutze.
Also, die Internetanbieter nach interessanten Modellen tagelang durchforstet. In die nähere Wahl kam schließlich „nikonanalog“ von Herrn Rüdiger Harth.
Für mich war hier die Bebilderung und die Beschreibung der angebotenen Modelle am aussagekräftigsten. Auch in 2 Anrufen bei Herrn Harth hatte ich nicht das Gefühl, dass ich stören würde. Also die Nikon FG 20 bestellt, und 2 Tage später hatte ich die Nikon in den Händen. Herr Harth hat nicht zu viel versprochen, die Kamera entsprach voll den gezeigten Bildern und der Beschreibung. Ich bin sehr zufrieden mit der Nikon. Alle Funktionen arbeiten, wie sie es sollen. Gewünscht hätte ich mir eine Gebrauchsanleitung (auch Kopie). Alles in allem werde ich hier bei Gelegenheit noch eine Optik dazu kaufen.
Mit freundlichen Grüßen R. Krause